300 - Kino

[Brennus]

komm u.u. direkt zum kino hin, muss meine eltern abpassen die ausm urlaub kommen und no net da sind, drecks italienische staus

[Radulf]

so, irgendwie war es absehbar, dass der film ein schock für alle linksintellektuellen sein wird. hier einige meinungen..... (das übliche blabla)


http://derstandard.at/?url=/?id=2829067

http://www.evolver.at/kino/300/

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/feuilleton/642822.html

http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,475494,00.html

[Hartwig]

Sag jetzt mal ganz spekulativ:

Diese Meinungen fußen primär darauf, dass es noch in Erinnerung ist, dass die NS propagande die Thermopylen nützte und die SChlacht mit dem Russlandfeldzug verglich. Undzwar im großen Stile.

Es kommt auch gar nicht daraf an mit welcher Intention der gute Mann den Film gemacht hat. Was zählt ist die Wirkung und REaktion und was diese über die gegenwärtige weltpolitische Situtaion aussagt.

[Miroslav Vranik]

Jeder der mehr comics von Frank Miller kennt, weiss dass der Film (und comic) nicht als Propaganda oder sonst etwas gemeint ist. In vielen von ihnen gibt es nämlich extreme Kritik an Autoritären Regimen und America. Der Regisseur hat sich sehr stark an die Comicvorlage gehalten (bis auf ein paar bizarre Monster im persischen Heer und ein paar zusätzliche Nebenplots) und er soll einfach eine heroische Geschichte erzählen) erzählen.

Historisch ist der Film natürlich kompletter Mist (wie auch der comic). Trotzdem ist er visuell sehr beeindruckend und macht Spaß. Eine der besten Comicverfilmungen die je erschienen ist.

[Radulf]

ja so sehe ich es auch - man soll diesen film als das sehen was er ist --> eine comicverfilmung.

und zu den punkten vom hartwig.
ist natürlich richtig - ich denke aber, dass dies die wenigsten auch wirklich wissen sondern schnell mal faschofilm schreien weil man ja in allem was hineindenken kann.... (ich denke da jetzt zb auch an einen forumsbeitrag wo es kameradschaft ging....)

[Hartwig]

Natürlich. Obiges war ja nicht meine Meinung über den Film, sondern meine Meinung über die allgemeine Auffassung und die oben geübte Kritik.

In einer Diskussion andernorts schreib ich dazu:

"Viel interessanter finde ich dass es, weil eine verhältnissmäßig kleine Produktion, bereits im Vorfeld auf diese Poblematik hin verrissen wird(nicht nur hier).
Im Gegensatz dazu wurde über Gladiator, welcher von Propaganda nur so strotzt, dass sich die beratenden Hisotiker nicht nur zurückgezogen haben und vom Film distanziert, von öffentlicher Seite so wenig Kritik geübt, das man es kaum merkte. Trotzdem hatte Ridley Scott danach sogar solche ideologisch bedingten Probleme, dass er Königreich der Himmel als gezielten metaphorischen Gegenpol drehen "musste" um wieder akzeptiert zu werden."

[Brennus]

is lustig hab jetzt x kritiken gelesne, zb auch in der kleinen zeitung, überall die riefenstahl vergleiche usw (ich muss mir von der echt mal einen ganzen film anschaun, kenn nur die dokus), es gibt halt einfach grundprinzipien im film die gut funktioneren, das hat die halt auch schon erkannt, wäre hitchcock ein nazi gewesen dann könntest zu 50% was man im fernesehn / kino sieht naziideologie reininterpretieren, weil er einfach fundamentale mechanismen der dramatik bis zur technik etabliert hat ... ich denk der film is einfach unterhaltung und anscheinend gibts zur zeit grad nix andres in das man solche dinge reininterpretieren kann, gewisse leut sind da sicher auf der suche und der iran is auch mediengeil wie man merkt, der genießts im mittelpunkt zu stehn mit welchen mitteln auch immer.

zum standard artikel muss man nur die kommentare lesen:

" RebelAngel
antworten
05.04.2007 09:13
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meine Güte...
politisch korrekte Langweiler sollen halt in ihre faden Franzosenfilme gehen und fertig...

...was hat die Frau Schreiberin denn hier erwartet? eine dramatische Reflexion auf die Probleme homosexueller Stammesführer, die ihre Liebe nicht ausleben können und mit dem Schicksal hadern, schließlich ob all dem Weltenschmerz den Drogen anheimfallen und am Ende zusammen glücklich eine Kindertagesstätte für Waisen mit amputierten Beinen eröffnen...?"

aber ich find den prozess gut dass das angesprochen wird weil dadurch neonazis sicher weniger chancen haben, den film wirklich für propaganda zu missbrauchen, das hat er einfach nicht verdient, ich frag mich auch obs gewisse leut einfach nicht verkraften wenn primitive dinge wie enthaupten kämpfe heldentum ehre und dergleichen die in unsrer welt keinen stellenwert haben gut und überzeugend über einen film ins gedächtnis gerufen werden und somit leute daran erinnert werden, dass dies schon einen stellenwert hat aber dieser in unsrerer zeit einfach nicht zugegeben werden kann, welcher führer eines landes hat denn sowas wie ehre? is ja wurscht mact und geld zählt, das bekommt man heute leichter über andere taktiken als aufopferung, das wort spartanisch kommt ja nicht von ungefähr und bedeutet nicht, dass führer mehr wohlstand als das volk haben.
und dann wär noch der aspekt, dass kino einer gewissen denkweise nach reiner voyeurismus ist, merkt man vielleicht auch bei den kritiken, gerade die die so gegen die kampfszenen usw meutern emfpinden vielleicht was positives dabei was ihnen nicht gefällt, braucht mir keiner erzählen dass er nicht die heroik gespürt hat die oft im film zu sehen war.


wichtig is einfach zu wissen, dass film film ist und töten ist falsch, auch wenns nur irgendwelche ungeheuer sind usw... ich seh lieber in meinem leben 100000 morde im tv/kino als einen echten bzw selbst einen zu begehen

[Hartwig]

Meinst du mit dem ersten Absatz Galdiator? Da sind die Zitate aus Triumph des Willens und dem Olympiaflim schon ekelhaft auffällig. Was aber kein Problem darstellen sollte. IMHO zumindest.

Naziideologie ist dabei auch nchit die Gefahr. Der Punkt ist, dass du über Film als stark manipulatives Medium unterschwellig einstellungen transportieren kannst. Wenn es 10 Filme á lá Gladiator gibt wird die öffentliche Vorstellung über sich rächende Einzelgänger sich ebenso veränder, wie wenn 10 HipHop Filme als GRoßproduktionen kommen.

Im zweiten Fall wird halt mehr HipHop gehört, im zweiten Fall ändert sich die Einstellung zu anderen Kulturen; Vergangenheits- und Selbstbild etc. pp.
Ist ein natürlicher Prozess der halt bekritelt wird...

aber solche Diskussionen sind mir für die Mittagszeit zu mühsam!

[Syml]

hab auch schon zig kritiken gelesen und mich meist gewundert warum so viele verschiedene personen die das hauptberuflich machen und somit einen kritischen blick aber auch bezug zur realität und evtl. spezialwissen über den "film" haben sollten, die gleiche engstirnige meinung haben und es z.T. nicht einmal erwähnenswert finden dass es sich um eine comicverfilmung handelt;
erfrischend war es daraufhin die kritik von http://www.evolver.at/kino/300/ zu lesen; vor allem die letzten beiden absätze;
scheinbar hat es doch jemand erkannt;
wünsche viel spass bei dem film, wär gern mit von der partie gewesen, aber wahrscheinlich erst ab morgen für ein paar tage im lande;

[Hartwig]

dann seh ma uns ja morgen bei der amv!

[Brennus]

jipp so diskussionen können mühsam sein, der artikel ist wirklich gut

@ arch nur noch: klar filme werden rezipiert und transportieren was, auswirkungen habens schon, das ganze is halt sehr komplex und auswirkungen sind schwer vorhersagbar, um nochmal bei der hitlersache einzuschalgen, ich find filme wie der wixxer und sterman und griessemann schlimmer wenn sie (wenn auch gute) witze über diese Zeit machen, junge leut wie auch unsre knappen werden vielleicht nur noch glauben dass das damals eh net so schlimm und lustig war ...

[Hartwig]

ich schreib jetzt nix mehr, denn sonst wirds nur noch länger und noch mehr OT...

[Feist]

um nochmal bei der hitlersache einzuschalgen, ich find filme wie der wixxer und sterman und griessemann schlimmer wenn sie (wenn auch gute) witze über diese Zeit machen, junge leut wie auch unsre knappen werden vielleicht nur noch glauben dass das damals eh net so schlimm und lustig war ...

denkst du wir haben keine ahnung wie es da ausgschaut hat, aber wenns ein guter witz ist, wieso sollte man darüber nicht lachen

[Brigida]

weil manche sachen einfach zu ernst sind um darüber witze zu machen...

[Miroslav Vranik]

weil manche sachen einfach zu ernst sind um darüber witze zu machen...

Diese Meinung teile ich nicht. Wenn ich keinen Gewissen Humor in Verbindung mit der Vergangenheit als Geschichtestudent entwickelt hätte, dann würde ich wohl mit der Zeit verrückt und depressiv werden.

Makaberer Humor bedeutet nicht, dass man das Thema nicht ernst nimmt. Bei mir ist zumindest das Gegenteil der Fall.