Re: Straßenkunstfestival Villach
von Mana » Montag 2. August 2004, 17:32
Flinks Tagebucheintrag dazu:
Ist denn Tasmanien tatsächlich so weit von Carantania entfernt?! Nun laufe ich schon seid Wochen und habe noch immer kein Dorf erspäht, das mir auch nur irgendwie bekannt vorkäme. Aber Gott sei Dank habe ich diese Stadt im Irakischen hinter mir gelassen, dort wollte mich jeder kontrollieren und begrabschen. Es kann halt nicht überall so schön sein wie in der Heimat, die man erst vermisst, wenn man sich nicht mehr hat.
Apropos Heimat – dieses Nest kenne ich doch! Es riecht ein wenig abgestanden und die Leute zählen auch nicht unbedingt zu den Schönsten und Cleversten. Das ist doch das Dörfchen, das wir Clagenfurther immer wieder gegen den ungläubigen Feind aus dem Süden beschützen müssen. Beim Barte unseres Hauptmanns, es ist Villach!
Aber warum sind denn da so viele Leute auf den Straßen? Ist etwa ein Clagenfurther zu Besuch?! Wer bläst denn da so lautstark in ein Horn? „Links, links, links, rechts, links...“ Moment, die Farben dieser Compania kenne ich doch. Ich habe die gleichen auf meinem Armband... „Halt!“, ertönt die Stimme des Hauptmanns Ulrich von Grafenecker. Mit einem durchlöchernden Blick mustert er mich. Ebenso Syml und Hemml, die wieder (oder noch immer) ein wenig nach Alkohol riechen. „Es ist ich“, brülle ich voller Entzückung, dass ich endlich wieder im Carantanischen gelandet bin und meine Mannen der Compania Carantania wieder gefunden habe. Doch erst als sie mein Armband erblicken, fällt es ihnen wie Schilder von den Augen. Meine Haare zerzaust, mein Bart gewachsen...jaja ein gestandener Mann ist aus mir geworden. „Flink ist zurück!“, geht es durch die Reihen der Soldknechte. Der Hauptmann mustert mich mit strengem Blick. „Wo ist denn deine Waffe, Botenläufer!“ „Ehmm...tja...das war so...ehm...die Waffe...die, die habe ich im Irak abgeben müssen!“ „Irak, hm“, zufrieden wendet sich der Hauptmann ab.
Hemml erklärt daraufhin, dass ich unbedingt beim Straßenkunstfestival in Villach gebraucht werde. Die Companie braucht mich für einen Auftritt der Soldknechte, damit wir den Villacher Adlern zeigen, was eine gute „Feldwaibel“ Attacke ist. Auf dem Weg zum Rathausplatz begutachte ich die neuen Mitglieder unserer Truppe. Frowin kenne ich ja (leider) bereits, er unterhält sich gerade mit einem Südländer, der sich Abdul nennt. Jaja, ein ganz geschickter Bursche, dieser Abdul, aber eben nicht in der gleichen Liga mit mir.
Dieser neue Hellebardier Theodor Krautmann von Fridhoff sieht mir auch wie ein Südländer aus. Ganz koscher ist dieser junge Mann sicherlich nicht, bei der Hautfarbe. Aber wenigstens scheint er laufen zu können. Und da ist noch ein neues Gesicht, ein junge Hüpfer, dafür recht groß gewachsen. Alle nennen ihn „Valti“, so ein komischer Name, wahrscheinlich ist der auch nicht ganz koscher, aber wenigstens kann er mit dem Schwert umgehen. Der nächste scheint ein ganz lauter Bursche zu sein. „Wenn du mir noch einmal mit deinem Horn ins Ohr bläst, dann schiebe ich dir dein Horn...“, erkläre ich ihm auf dem Weg zum Rathaus. Irgendwoher kommt mir seine Fratze allerdings bekannt vor. Wenigstens hat er eine laute Stimme. Schließlich haben wir noch einen neuen Spieler. Ein äußerst dubioser Junge, dem ich sicherlich nicht über den Weg traue - koscher ist der sicherlich nicht!
Vor gut 10 mal 100 Zuschauern am Villacher Rathausplatz verlief unsere Feuershow und unser Schwertkampfspektakel ausgezeichnet. Artisten aus allen Herren Ländern kamen zu diesem Straßenfestival. Ich war ganz überrascht, dass sogar einige Australier unter den Gauklern zu finden waren. Ob die wohl einen schnelleren Weg nach Carantania gefunden haben? Obwohl, keiner ist schneller als Flink Rosenkreuzer von der Compania Carantania!
Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich wieder im Carantanischen verweile, auch wenn ich meine Freunde in Tasmanien doch sehr vermisse. Soldknechte Hurra!