Buchrezension: Mittelalterliche Kampfesweisen




alles Unsinnige was sonst nirgends so recht zu passen scheint findet hier seinen rechten Platz

Buchrezension: Mittelalterliche Kampfesweisen

Beitragvon der Hauptmann » Freitag 22. Dezember 2006, 14:14

Schulze André (Hg.), Mittelalterliche Kampfesweisen. Das Lange Schwert (Mainz 2006).

Endlich einmal ein Buch übers Fechten das nicht nur inhaltlich von Qualität zeugt. Der Verlag Philipp von Zabern steht bereits seit Jahren für Qualität im Bereich geschichtswissenschaftlicher Publikationen. Bei fast keinem anderen Verlag bekommt man Bücher von dieser Bild- und Papierqualität (wo sonst gibt es Papier mit ph-Wert 7 :wink: ).
Inhaltlich stellt der Herausgeber André Schulze zwar die eine oder andere Überlegung auf, die wissenschaftlich nicht tragbar ist, manchmal wird auch unwissenschaftlich ausformuliert. Der Anspruch des Buches ist allerdings auch, kein wissenschaftliches Machwerk zu sein, sondern ein schöner Band für ALLE Interessierten der mitteleuropäischen Kampfkunst des 15. Jahrhunderts. Somit ist es in Qualität und Machart ein Werk über historisches Fechten wie es im deutschsprachigem Raum bislang noch nicht gegeben war, und genau da liegt auch die Stärke. Neben den Originaltafeln 1 bis 67 zum Langen Schwert aus der 1467er Ausgabe von Talhoffers Fechtbuch bringt das Buch einiges an Hintergrundwissen auch für den nicht praktisch am Fechten interessierten Laien. Für blutige Anfänger ist es als Lehrbuch allerdings nicht zu empfehlen. Sehr wohl jedoch als Werk um sich über die Umstände des historischen Fechtens zu informieren und für den fortgeschrittenen Fechter um sich über, wohlgemerkt Interpretationen von, Talhoffers Techniken zu informieren.
Neben dem Umstand, dass außer zwei Vereinsmitgliedern (der Obmann und meine Wenigkeit) auch bekannte Größen der deutschen Szene Artikel für die folgenden 5 Bände dieser Reihe schreiben werden, ist es eine Reihe, die sicherlich beinahe alle Aspekte des Fechtens des 15. Jahrhunderts abdecken wird uns somit allemal kaufenswert!
Hartwig
Das Vertrauen eines Soldknechts in seinen Oberst ist seine beste Rüstung und seine stärkste Waffe.
der Hauptmann
 
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